ping-pong

Alleine, das waren nur die Seltsamen, die Außenseiter, mit denen sowieso keiner zu tun haben will. Die irgendwann mit sich selbst zu reden begannen, weil sie erstens so verrückt waren und zweitens niemanden zum reden hatten. Ein Ping-Pong-Ball, von einer Seite auf die andere geschlagen.

Die, die gerne alleine waren, die damit eigentlich kein Problem hatten, sahen sich durch die Brille der Gesellschaft bald selber wie diese sie; sie wollten nicht mit der Menge gehen, aber sie wollten auch nicht einsam sein, das war etwas völlig anderes. Wenn sie aber versuchten, ein wenig mehr in der Menge mitzumarschieren, sich Menschen anzuschließen allein für das Gefühl, nicht allein zuhause zu sitzen, verpönt war das, obwohl sie das doch gerade am liebsten tun würden, fühlten sie sich danach einsamer als zuvor. Ping-pong, ping-pong.

Ein Dorn im Auge der Tribune waren auch jene Menschen, die andere um sich sammelten, weil diese die Wahrheit ihrer Herzen verspürten und sich genau nach jener sehnten. Diese sprachen von der Wichtigkeit, sich selbst zu lieben, und richteten sich in ihren Reden oft auch gegen die Tribune. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder beginnt, sich selbst zu lieben, und zwar nicht im egoistischen Sinne, nein, das war ja zu befürworten, aber im friedlichen Hippie-Sinne, der alle Waffen, Geldscheine und Erzählungen ruhen ließ und nicht mehr zu manipulieren war? Ein Graus, da wurde den Tribunen schlecht.

Zum Glück war der Großteil der Bewohner leichter verführbar, und selbst wenn eine Blase platzte, befanden sie sich doch in einer weitaus größeren, an die nur eine sehr, sehr große Nadel herankam, die die meisten der Bewohner mittragen müssten. Zum Glück.

Veröffentlicht von

lenkasause

Die Worte flossen aus meinen Fingern, ich verstehe sie erst jetzt...

5 Gedanken zu „ping-pong“

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