Ichs

Da ist dieser Abgrund, der nicht existiert, ich weiß das, und doch habe ich furchtbare Angst vor seiner Wirkichkeit. Jeden Moment könnte ich in die Tiefe stürzen, kilometerweit fallen, fallen bis ich auf dem Boden, der doch irgendwann kommen muss, zerschelle.

Was ist real, was fiktiv? Die Trennung dieser Bilder fällt mir manchmal schwer. Mein Kopf produziert Bilder und Geschichten im Sekundentakt, ich kann mir alles vorstellen und nur bisweilen nicht, dass das, was ich mit meinen Augen um mich herum sehe, wirklich ist.

Ich träume mich in andere Welten, die sich teils mehr, teils weniger von dieser meiner jetzigen, in der ich diesen Text tippe, unterscheiden.

Was wäre, wenn?

Dieser Umstand könnte anders sein, ich und alles wäre anders, wie wäre das doch schön. Ich träume mich hinaus und hinüber, draußen regnet es, so schön warm hier, vielleicht bleib‘ ich doch.

Was, wenn all die Bilder in meinem Kopf real existierten und sie ein anderes meiner Ichs tatsächlich lebt? Wie spannend und wie traurig und wie schön und lustig und furchtbar für sie.

Wer weiß, vielleicht denken sie gerade auch an mich?

Veröffentlicht von

lenkasause

Die Worte flossen aus meinen Fingern, ich verstehe sie erst jetzt...

2 Gedanken zu „Ichs“

  1. Ich kann die mitschwingende Unsicherheit fühlen und nachvollziehen. Das spannende daran aber ist für mich (weil ich mich gerade damit beschäftige), dass es wie die urphilosophische Frage klingt: Sind wir real? Ist es wirklich so einfach zu sagen: Ich denke, also bin ich? Ist nicht genau das, die eigentlich Frage: Wer denkt?

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    1. Stimm ich dir voll und ganz zu. Je weiter ich mich da aber reindenke, desto höher ist die Gefahr, im eigenen Kopf verloren zu gehen, deshalb hör ich ab nem bestimmten Zeitpunkt immer damit auf. Ich weiß, dass ich nichts weiß 😛

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