Lenas Leitlinien – Teil 1

„Liebe ist die einzige Revolution.“
Krishnamurti

Vor einiger Zeit habe ich begonnen, aufzuschreiben, welche Erkenntnisse mir weiterhelfen. Was mich größer, stärker macht. Ich habe es „Regeln“ und „Gebote“ genannt, aber „Leitlinien“ finde ich gerade am besten. „Erinnerungen“ würde auch passen, denn die Sätze erinnern mich wortwörtlich daran, dass viele meiner Probleme kleiner sind oder von vornherein gar nicht existieren, zumindest nicht mit der richtigen Blickweise. „Erinnern“ würde auch im Platonschen Sinne passen, denn schließlich erinnere ich mich daran, was ich eigentlich schon wusste. Wenn es mir mal schlecht geht oder ich in meinem Gedankenstrudel zu versinken drohe, lese ich mir diese Leitlinien durch und schon verschwindet das Problem oder wird zumindest bedeutend kleiner.

Es kommt wirklich auf die Einstellung und den Blickwinkel an. Nicht umsonst fragt man auch bei Kameras: Wie ist sie eingestellt? Je nach Einstellung sieht man nur bestimmte Dinge, niemals alle.

Und ja: Auch wenn ich diese Erkenntnisse hatte, heißt das nicht, ich hätte sie auch verinnerlicht. Du musst eine Bewegung tausend Mal machen, bevor du sie automatisch durchführst. So sagte einmal mein Selbstverteidigungslehrer, und ich denke, das gilt auch für die folgenden Sätze. Du kannst dein Gehirn dazu bringen, dich anders zu bewegen, anders zu sehen, anders zu denken. Aber du musst dafür trainieren: dich hinausbegeben, immer wieder Fehler begehen, eigene Erfahrungen sammeln, die selben Sätze wiederholen, bis du sie im Schlaf beherrschst. Nur dann werden sie eines Tages automatisch abgespielt, wenn du sie brauchst.


Lenas Leitlinien

Vergleiche dich mit nichts und niemandem mehr. Dann gibt es keinen Komparativ oder Superlativ mehr, kein Besser, Schlechter, Schöner, Dicker, Dünner, Reicher – es gibt dich und die anderen und ihr alle seid eins. Die Vergleiche, die mit dir angestellt werden, die dich benoten und bewerten – sei dir bewusst, dass sie von außen kommen und nichts über deinen tatsächlichen Wert (der nicht messbar ist) aussagen. Dieses System lebt vom Vergleich.

Glaube niemals deinem Gedanken, dass es andere „besser“ als du haben, nur weil du z.B. Videos und Fotos von ihnen siehst, auf denen sie scheinbar eine gute Zeit haben. Jedem Menschen ist eine Aufgabe mitgegeben, jeder Mensch hat etwas zu lösen, für manche ist es der tägliche Kampf des Überlebens, andere, vor allem in unserer Wohlstandswelt, haben eher innere Probleme. Niemand hat ein perfektes Leben, jeder hat mit etwas zu kämpfen, sei es im Innen oder Außen.

Immer dann, wenn dich Neid oder Eifersucht überkommen, wende sie ins Gegenteil: Freue dich für den anderen – ihr seid Teile eines größeren Ganzen, also kannst du auch seine Freude spüren.

Immer wenn Hass, Zorn, Wut dich überkommen, gehe zurück in dein Herz, umarme und liebe den Teil in dir, der diese Gefühle in dir verursacht.

Immer wenn dich negative Gedanken zu übermannen drohen, wende sie ins Gegenteil: Alles ist gut, alles wird gut, hab Vertrauen, besinne dich auf die Liebe in dir.

Wenn dich die Angst überfällt, lass sie dein Herz nicht verschließen. Angst kommt von eng, engst, alles wird eng und zieht sich zusammen. Mach dein Herz weit auf, streck die Arme aus, umarme das Unbekannte, denn das ist das Leben.

tbc.


P.S.: Ich erweitere meine Leitlinien ständig. Manchmal kommen zu alten Erkenntnissen neue hinzu, manchmal ändern sich die alten. Letzteres versuche ich allerdings zu verhindern, indem ich die Leitlinien so radikal wie möglich denke und formuliere. Vielleicht habt ihr ja ähnliche Sätze? Oder zusätzliche? Und: Wie ihr an der Überschrift schon erkennen konntet, folgt ein zweiter (vielleicht ja sogar ein dritter?) Teil, will ja nicht sofort alles verraten. Bin gespannt auf euer Feedback.

Veröffentlicht von

lenkasause

Die Worte flossen aus meinen Fingern, ich verstehe sie erst jetzt...

5 Gedanken zu „Lenas Leitlinien – Teil 1“

Hinterlasse einen Kommentar