Deine Küsse Deine Blicke durch den Raum mich suchend unsichtbare Bande durch die ganze Wohnung lass uns tanzen lass uns küssen lass mich nachhause gehen es ist spät sehnsucht nach dir ohne zu wissen wer du bist alles nur in meinem Kopf? An jenem Abend geflohen, doch mit dem Wissen von jetzt wär ich so früh nicht gefahren. Lass uns tanzen lass uns küssen aber langsam im Kreis nicht zu schnell zu schwindel erregend Eine Woche wie ein ganzes Jahr. (Halle, 14. Dezember 2019)
Schlagwort: Gedicht
Tat twam asi
Ich bin Alles und Nichts.
Tausend Füchse und doch nur einer.
Das Mädchen hinter der Kamera,
Dein Auge.
Bunt spiegelt sich die Welt in dir,
Golden gesprenkelt.
In dir die ganze Welt
Vereint zum Tanz der Liebenden.
Du suchst und rennst und sehnst,
Unsichtbar der Weg,
Deine Karte im Herzen.
Bleib endlich stehen,
Erkenn dich in dir, vergiss dich
Und du siehst:
Du bist Alles, und Alles ist Du.
Mutter
Ein Buch, allein in der Welt. Unabhängig vom Autor erzählt es dir seine Geschichte. Er erweckt sie zum Leben, er ist das Sprachrohr, hat die Finger, durch die eine Geschichte geboren wird. Vom Hautpartikel zum Herzklopfen - erzähle alles, ohne Sprung. Du bist die Mutter, verantwortlich für dein Kind allein in der Welt. (Halle, 12.02.20)
Ein Gedankenspiel
Frei sein. Loslösen. Ich stelle mir vor, nicht von hier zu sein, sondern von einem anderen Planeten. Ohne Wörter für uns Alltägliches. Ohne Vorstellung, wie die Welt funktioniert, nur beobachtend.
Das erfordert enorme Kraft: Genau hinsehen, was für uns Menschen ganz „normal“ ist, was naturgegeben, was von uns gebaut, kultiviert, künstlich ist. Vergessen. Das Überflüssige vergessen. Alles.
Was sind gewisse Vorannahmen, die ich aufgrund meiner Erfahrung mache und mit der ich Dinge beschreibe? Was sehe ich nicht aufgrund meiner Erfahrung? Auf was lege ich besonderes Augenmerk?
Sehe und beschreibe ich manche Dinge so aufgrund meines kulturellen und sonstigen „Hintergrunds“? Aufgrund der Erzählungen, mit denen ich aufgewachsen bin?
Wie erlebe ich mit all meinen Sinnen – oder gar ohne sie? (Bei diesem Gedankenspiel gehe ich davon aus, dass der Ausserirdische die gleichen Sinne hat wie wir Erdenbewohner.) Teilweise fehlt mir der Wortschatz, um Dinge „exakt“ zu beschreiben, doch dann kommt die Poesie ins Spiel – beziehungsweise muss ich mit mir bekannten Wörtern das mir Unbekannte wiedergeben.
(Wird der Außerirdische verstehen, was Liebe ist? Was Ehe ist? Alle vom Menschen gemachten Regeln, Grausamkeiten, Zerstörungen seines eigenen Planeten?)
(Halle, 18.05.19)
Wir sehen uns wieder
im nächsten leben ich bin
auf der suche nach dir
versprochen uns immer
zu suchen
zu helfen
irgendwann aus diesem
labyrinth aus träumen
zu entkommen
was ist realität
in welcher lebst du am liebsten
Wir haben uns versprochen uns
auch nach dem tod wiederzufinden
wiederzusuchen
gemeinsam
aus dieser hölle auszubrechen
alleine unmöglich
nur zu zweit finden wir ihn
du hast den plan und ich die taschenlampe
sag mir den weg
ich leuchte dir.
Endlos
endlose straße sie soll nie enden wie meine liebe zu dir die lieder in meinem kopf das grau deiner wände.